Verbraucherumfrage „Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Nutzung von Online-Diensten“
Die Corona-Pandemie verändert nicht nur das Konsumverhalten, sondern auch das Verhalten von Verbrauchern bei der Nutzung von Online-Diensten und Online-Angeboten. Das zeigen die Ergebnisse der aktuellen Verbraucherumfrage der Creditreform Boniversum GmbH, die sich mit dem Nutzungsverhalten von Online-Diensten über Desktop-Geräte und das Smartphone befasst. Die Analyse basiert auf einer bundesweiten und bevölkerungsrepräsentativen Online-Umfrage von 1.006 Verbrauchern im Alter zwischen 18 und 69 Jahren. Die Umfrage wurde in der 9. Kalenderwoche 2021 (02.03 bis 04.03.2021) durchgeführt.
In einem Jahr Corona-Krise haben die Verbraucher ihren Alltag an die neuen Gegebenheiten angepasst. Das Wohnzimmer wird zum privaten Fitness-Studio und zum Versicherungsbüro. Die Ergebnisse der aktuellen Verbraucherumfrage zur Nutzung von Online-Diensten und Nutzungswegen zeigen: Digitale Fitness-Angebote, Lernplattformen, aber auch online-gestützte Finanz- und Versicherungsangebote werden zum Teil deutlich mehr genutzt. Beim Online-Shopping hingegen zeigen sich keine großen Veränderungen. Der Corona-bedingte Rückzug ins Private wirkt sich auch auf die Wahl der Geräte aus: besonders bei personensensiblen Themen, wie Finanzen und Versicherungen, ziehen Verbraucher ein Desktop-Gerät ihrem Smartphone vor.
Homefitness und E-Learning werden aktuell stark nachgefragt
Die Nutzung digitaler Fitness-Angebote hat in den letzten 12 Monaten im Vergleich zu „vor Corona“ um rund sieben Prozentpunkte zugenommen (von 39 auf 46 Prozent). Dabei stieg der Nutzungsweg über Desktop-Geräte leicht stärker an (+ 4 Prozentpunkte) als über das Smartphone (+ 3 Prozentpunkte). In der Summe noch stärker stieg die Nutzung von Lernplattformen an, da beide Nutzungswege zulegten. Aktuell nutzt demnach etwa jeder zweite deutsche Verbraucher im Alter zwischen 18 und 69 Jahren entsprechende Online-Dienste zum Lernen (51 Prozent). Corona-bedingt ist Lernen in „analoger Umgebung“ – privat wie universitär oder schulisch – nur begrenzt möglich, daher steigen viele Verbraucher auf E-Learning-Angebote um. Auch in diesem Bereich zeigt sich, dass sich die Nutzungszunahme stärker via Desktop als über das Smartphone entwickelt hat.
Bei der Entwicklung der Nutzungswege im Bereich Online-Shopping zeigen sich in der Umfrage eher geringe Veränderungen, da sich E-Commerce in diesem Bereich bereits vor Corona als beliebter Nutzungsweg etabliert hat. Für den Wocheneinkauf fahren vier von fünf der Befragten (82 Prozent) nach wie vor überwiegend selbst in den Supermarkt.
Verbraucher schätzen die Flexibilität bei der digitalen Kontoeröffnung und dem Abschluss von Versicherungen
Die Umfrageergebnisse zeigen, dass fast alle abgefragten Online-Dienste bzw. Angebote im Bereich Versicherungen / Finanzen aktuell deutlich mehr genutzt werden als vor 2020. Vor allem die Nutzung über Desktop-Geräte (PC, Laptop und Tablet) hat deutlich zugenommen. Die stärkste Zunahme ergibt sich beim Abschluss neuer Energieverträge (61 Prozent; + 8 Prozentpunkte) und bei der (digitalen) Kontoeröffnung (53 Prozent; + 7 Prozentpunkte). Der Abschluss von Sach- und Personenversicherungen ist um 5 bzw. 6 Prozentpunkte angestiegen (auf 53 Prozent bzw. 48 Prozent). Der onlinegestützte „Abschluss von Krediten“ rangiert mit 34 Prozent (+ 5 Prozentpunkte) am Schluss der abgefragten Online-Dienste. Er zeigt zwar einen deutlichen Anstieg, bleibt aber auch angesichts der pandemiebedingten Konsumzurückhaltung vieler Verbraucher weiterhin auf niedrigem Niveau.
Eine Ausnahme bildet das Online-Banking: Dieser Online-Dienst hat sich bereits vor Corona als beliebter Nutzungsweg etabliert und stagniert auf einem hohen Niveau (80 Prozent).
„Die Ergebnisse der Verbraucherumfrage zeigen: Corona hat die Nutzung von digitalen Finanz- und Versicherungsangeboten befördert. Verbraucher schätzen die Flexibilität von Online-Diensten und haben Vertrauen in digitale Angebote gewonnen. Der Abschluss neuer Versicherungen ist nicht mehr an Öffnungszeiten gebunden. Zudem sagten mehr als die Hälfte der Befragten, die aktuell eine Versicherung online abgeschlossen haben, dass sie auch zukünftig ‚ausschließlich‘ den Weg über das Internet gehen wollen.“
Nils Gebel
Head of Sales Financial Services & Utilities bei Boniversum
„Die Corona-Pandemie hat unseren Alltag und unser Nutzungsverhalten in Bezug auf Online-Dienste verändert. In Bereichen, in denen Verbraucher mit Online-Diensten bereits vertraut waren, z. B. im Online-Shopping oder Online-Banking, sehen wir eine stabile Nutzung. Durch die veränderten Alltagssituationen erleben wir aber einen deutlichen Zuwachs bei Online-Diensten, die zuvor eher über analoge Wege genutzt wurden. Verbraucher schätzen die Flexibilität und haben Vertrauen in digitale Angebote gefasst. Ich bin mir sicher, dass sich dieser Trend fortsetzen wird.“
Stephan Vila
Geschäftsführer Boniversum