Verbraucherumfrage „Sharing Economy - mieten statt kaufen“

Ursprünglich sozial motiviert, heute wirtschaftlich etabliert: Sharing-Modelle. Das Prinzip "mieten statt kaufen" ist bei den Verbrauchern angekommen und nimmt neben der klassischen Anmietung von Ferienwohnungen immer mehr Bereiche ein. Aber was spricht für oder gegen die Nutzung von Sharing-Modellen, und gibt es trotz geringerer Anschaffungskosten auch hier Zahlungsschwierigkeiten, die Unternehmen im Auge behalten sollten? Das zeigen die Ergebnisse unserer aktuellen Verbraucherumfrage.

Sharing Economy: Hohe Bekanntheit und großes Nutzungspotenzial

Der Begriff "Sharing Economy" ist bei sechs von zehn Verbrauchern in Deutschland bekannt (57 Prozent). Dabei hat fast jeder fünfte Verbraucher in Deutschland bereits Erfahrungen mit dem Prinzip „mieten statt kaufen“ gesammelt (17 Prozent). Weitere 20 Prozent kennen die Möglichkeiten der Sharing Economy und wollen sie „sicherlich zukünftig“ anwenden. Ein weiteres knappes Drittel der Befragten (28 Prozent) kennt das Prinzip „mieten statt kaufen“ nicht, kann es sich aber für sich selbst generell vorstellen. Damit liegt das Nutzungspotenzial insgesamt über dem Bekanntheitsgrad mit 65 Prozent.

Anmerkung: Mehrfachnennungen möglich.

Was wird gerne gemietet statt gekauft?

Die meisten Verbraucher geben an, Räume, Garagen und Lagerräume lieber „mieten statt kaufen“ zu wollen (40 Prozent). Hierbei beziehen sich die meisten Antworten auf anmietbare Immobilien wie Ferienwohnungen. Hoch im Kurs stehen auch Gerätschaften zur Sicherung der individuellen Mobilität, wie PKW, Fahrräder oder E-Scooter (34%). Mit Abstand werden technische Großgeräte wie Waschmaschine, Trockner, Wärmepumpe, Gartengeräte oder Werkzeug genannt. Aber auch Kleingeräte wie Küchengeräte, Unterhaltungselektronik, Computer oder Handys werden immer öfter gemietet (15 Prozent). Etwa jede neunte Befragungsperson kann sich zudem vorstellen Fitnessgeräte, Luxusartikel wie Designerhandtaschen, Designermode, Uhren, Schmuck oder Kunstgegenstände lieber zu mieten statt zu kaufen (11 Prozent).

Gründe für das Mieten überwiegen

Insgesamt sehen die Verbraucher bei der Bewertung von Sharing-Modellen mehr Vorteile als Nachteile. Als Hautvorteile nennen die Verbraucher die positiven Kostenaspekte durch die entfallenden Anschaffungskosten (70 Prozent), Nachhaltigkeit (in Form geringeren Ressourcenverbrauchs durch eine gemeinsame Nutzung oder eines reduzierten Verkehrsaufkommens, 56 Prozent) sowie an dritter Stelle die Vermeidung des eigenen Aufwands (55 Prozent). Die Vermeidung von Fehlkäufen überzeugt zudem 46 Prozent der Verbraucher, die Flexibilität und Abwechslung durch verschiedene Modelle bei Auto, Kleidung oder Technik schätzen 44 Prozent der Befragten.

Anmerkung: Mehrfachnennungen möglich.

Anmerkung: Mehrfachnennungen möglich.

Diese Gründe sprechen dagegen

Als Hauptnachteil des Mietens schreckt die Verbraucher vor allem die Gefahr steigender Miet- und Nutzungskosten ab (52 Prozent). Aber auch mögliche Nutzungseinschränkungen (44 Prozent) und zu lange Vertragslaufzeiten werden bei der (potenziellen) Nutzung von Sharing Economy genannt (44 Prozent). Fast jeder Dritte möchte einen Artikel gerne vor der Nutzung aktiv anfassen und erleben (30 Prozent). Die Unsicherheit, ob ein online gemieteter Artikel wirklich geliefert wird, lässt 23 Prozent der Befragten an der Sharing Economy zweifeln. Alles in allem überwiegen aber die Vorteile bei der Bewertung des Prinzips „mieten statt kaufen“. 

Bezahlsysteme vorn, gefolgt von Bezahlung auf Rechnung

Bei der Bezahlung von Angeboten der Sharing Economy wünschen sich Verbraucher insgesamt am häufigsten Bezahlsysteme wie PayPal (54 Prozent), eine Bezahlung auf Rechnung (50 Prozent) und mit Abstand die Kreditkarte (26 Prozent).
Vor allem jüngere Personen (18 bis 39 Jahre) präferieren stärker Bezahlsysteme (60 Prozent) und die Bezahlung per Kreditkarte (28 Prozent). Ältere Personen bevorzugen hingegen die Bezahlung auf Rechnung (55 Prozent) und das Lastschriftverfahren (23 Prozent).

Anmerkung: Mehrfachnennungen möglich.

Zahlungsverzögerungen auch bei Vermietung möglich

Etwa jeder achte Verbraucher, der in der Vergangenheit schon etwas gemietet statt gekauft hatte, gibt an, schon einmal Probleme bei der fristgerechten Begleichung der Mietkosten gehabt zu haben. Hochgerechnet sind dies rund 1,4 Millionen Verbraucher, die nach eigenen Angaben Zahlungsverzögerungen beim „mieten statt kaufen“ hatten. Vergleicht man den genannten Anteil mit dem Anteil der Personen, die in Deutschland im letzten Jahr (massive) Zahlungsprobleme hatten und in die Auswertungen des SchuldnerAtlas Deutschland eingeflossen sind (8,5 Prozent), zeigt sich, dass auch in der Sharing Economy Zahlungsverzögerungen und Zahlungsschwierigkeiten auftreten, die bei einer Geschäftsausweitung für Unternehmen nicht zu vernachlässigen sind.

Das „mieten statt kaufen“ hat in Deutschland einen hohen Bekanntheitsgrad und wird immer wichtiger. Auch bei vermeintlich niedrigen Mietsummen ist es wichtig Zahlungsausfälle zu vermeiden. Wir bieten individuelle Lösungen für Ihren Geschäftserfolg. Sprechen Sie uns an.“

Michael Goy-Yun
Geschäftsführer Boniversum


Diese Analyse basiert auf einer bundesweiten und bevölkerungsrepräsentativen Online-Umfrage von 1.001 Verbrauchern im Alter zwischen 18 und 79 Jahren. Die Umfrage wurde in der 36. Kalenderwoche 2023 (05.09. bis 07.09.2023) durchgeführt.